Dieser Blog ist ein Versuch, von dem ich nicht weiß, wie er ausgeht. Ich habe Ähnliches schon einmal gemacht: Von 2010 bis 2018 schrieb ich in lockerer Folge „Berliner Notizen“. Insgesamt 258 Stück, die ich über facebook veröffentlichte. Und seit 1999 arbeitete ich für die Zweiwochenschrift „Das Blättchen“, davon gut 14 Jahre als Redakteur der digitalen Ausgabe. Dort stieg ich im April 2024 aus. Wenn eine Zeitschrift nicht mehr die ist, die man selber gerne liest, soll man aufhören. Jetzt also ein dritter Versuch …

Mir wurde gesagt, man müsse sich zu Beginn erklären. Das kann ich nicht. Als schreibender Berliner bemüht man dann gerne Theodor Fontane. Der ist so ein klein wenig wie ein märkischer Goethe und bietet sich trefflich als Gedankensteinbruch an. Im Vorwort der ersten Auflage der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (1862) beschreibt er seine Erzählabsichten: „Es ist ein Buntes, Mannigfaches, das ich zusammengestellt habe: Landschaftliches und Historisches, Sitten- und Charakterschilderung – und verschieden wie die Dinge, so verschieden ist auch die Behandlung, die sie gefunden. […] Möchten sie auch in andern jene Empfindungen wecken, von denen ich am eignen Herzen erfahren habe, daß sie ein Glück, ein Trost und die Quelle echtester Freuden sind.“

Dem will ich mit diesen Seiten gerne folgen.

Politisches kommt bei mir dazu. Ich war zu lange Politiker und saß ständig zwischen den Stühlen. Das prägt. Kultur- und Kunstdinge kommen selbstverständlich dazu, von denen kann ich nicht lassen. Und „Wanderungen“ im weitesten Sinne natürlich auch … Die sollen zum Nachtun animieren. Ansonsten muss ich vor mir warnen: Natürlich bin ich Partei und denke überhaupt nicht daran, everybodys darling zu spielen. Aber man kann davon ausgehen, dass alles hier Mitgeteilte belegbar ist. Und wenn die eine oder der andere etwas beisteuern möchten … Das hier ist eine Einladung zum Lesen – gerne auch zum Mittun.

Wolfgang Brauer, Mai 2024