„Tatsächlich ist Erich Mühsams Wirken ohne die Frau an seiner Seite nicht zu denken.“ Für Rita Steininger war diese Einschätzung Schreibanregung zu einer bemerkenswerten Doppelbiografie über Zenzl (Kreszentia) und Erich Mühsam, die kürzlich im Bremer Donat Verlag erschienen ist. Mit leichtem Erstaunen stellt die Autorin in der Einleitung fest, dass ihr Buch die erste Abhandlung… Zenzl und Erich Mühsam – Eine Doppelbiografie weiterlesen
Monat: Juli 2024
„Ich will nicht sterben: Nein“. Zum 100. Geburtsjahr von Selma Merbaum
von Klaus Hammer Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Czernowitz im Juli 1941 wurden die Juden, die einen großen Bevölkerungsanteil ausmachten, im Ghetto zusammengepfercht. Von dort gingen dann Transporte in das von der SS bewachte rumänische Arbeitslager Michailowka in Transnistrien (Ukraine). Zu den Deportierten gehörte auch das 18-jährige deutschsprachige Mädchen Selma Merbaum und seine… „Ich will nicht sterben: Nein“. Zum 100. Geburtsjahr von Selma Merbaum weiterlesen
Sarrazin reloaded?
von Heinz Jakubowski Politikern wird von enttäuschten Bürgern gern Verlogenheit vorgeworfen, nicht zuletzt, wenn es um scheinbar oder wirklich gebrochene Wahlversprechungen geht. Das ist manchmal zutreffend, manchmal z.B. ob veränderter Umstände auch nicht. Dass Franz Müntefering in dialektischer Umkehrung einmal sogar verlautbart hat, es sei „unfair“, „Politiker an ihren Wahlversprechen zu messen“, soll an dieser… Sarrazin reloaded? weiterlesen
„Frans Hals. Meister des Augenblicks“
Foto: W. Brauer Man darf sich von der innenarchitektonischen Sonderbarkeit des Eingangs zum Sonderausstellungsbereich der Berliner Gemäldegalerie nicht abschrecken lassen: Nur tapfer durch!Auch der Nichtfachkundige wird dann sofort feststellen, dass der merkwürdige Mensch, der uns mit entgegengestrecktem Handteller zu stoppen versucht, das genaue Gegenteil eines Nichteinladenden darstellt. Es ist „Der fröhliche Trinker“ aus dem Amsterdamer… „Frans Hals. Meister des Augenblicks“ weiterlesen
Nur ein Kollateralschaden?
10. Juli 2024 Wer wissen will, was zynisch ist, sollte die junge welt vom 9. Juli 2024 lesen. Reinhard Lauterbach schreibt über die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Ukraine. Die Bilder von einem getroffenen Kinderkrankenhaus in Kiew gingen gestern um die Welt. Noch einmal: ein Kinderkrankenhaus! Nebenbei bemerkt: Die heutige Technik lässt es zu, Sprengkörper… Nur ein Kollateralschaden? weiterlesen
Berlin ist älter als gedacht … 10.000 Jahre Siedlungsgeschichte an der Wuhle
Das Grabungsareal Biesdorf-Süd/8. April 2005. Foto: W. Brauer Die Landschaft links und rechts der Wuhle gilt als eine der archäologisch fundträchtigsten Berlins. Immer wieder kam es in den letzten Jahrzehnten zu beachtenswerten Grabungsergebnissen. Im Zuge der Erschließung der Großsiedlung Marzahn-Hellersdorf 1976 bis 1979 wurden germanische Siedlungsreste aus der frühen Eisenzeit (um 500 v.u.Z.) sowie Siedlungsbelege… Berlin ist älter als gedacht … 10.000 Jahre Siedlungsgeschichte an der Wuhle weiterlesen
Biedermann 2.0
von Heinz Jakubowski Oh doch, Biedermann hatte nach jenem Großfeuer, das seine brandschatzenden Besucher ausgerechnet in seinem Haus vorbereitet hatten, sehr wohl gelernt, dass Vertrauensseligkeit falsch ist, dass man vielmehr kritisch hinterfragen müsse, was Menschen um einen herum an Verdächtigem oder gar Bösem tun und bezwecken. Und dass Biedermann das Verbrechen jener Fremden verurteilte –… Biedermann 2.0 weiterlesen
Eine Wiederentdeckung – Der Dichter Harald Gerlach
Im Jahr 2007 erhielt der Schriftsteller Ingo Schulze den Thüringer Literaturpreis. Wie es sich gehört, bedankte er sich artig mit einer Rede, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass er als freier Schriftsteller nicht als Werbeträger in Erscheinung treten wolle. Der Preis wurde bis 2009 von der E.ON Energie AG finanziert. Schulze erklärte, dass er sein… Eine Wiederentdeckung – Der Dichter Harald Gerlach weiterlesen
Kriegslieder! Zu Klopstocks „300.“
Am 2. Juli 1724 wurde in Quedlinburg am Harz Friedrich Gottlieb Klopstock geboren. Bis zum heutigen Tag ist er wohl einer der am heftigsten umstrittenen Dichter der deutschen Aufklärung. Da er sich dem kalten Rationalismus verweigerte, wird er von uns weltweisen Nachgeborenen mit überlegen-mitleidigem Lächeln gern in die Ecke der „Empfindsamkeit“ abgeschoben. Ja, Klopstock hat… Kriegslieder! Zu Klopstocks „300.“ weiterlesen